VHS feiert 100 Jahre Urania Bozen

Am 25. Oktober 1921 kam man im Posthotel Erzherzog Heinrich zur letzten, entscheidenden Sitzung zusammen, bei der die Gründung der Urania Bozen eingeleitet wurde. Die offizielle Gründung fand dann am 20. Dezember 1921 im Merkantilgebäude statt: die Geburtsstunde der heutigen Südtiroler Volkshochschulen und Uranias. 100 Jahre später wurde dieses Jubiläum von der Volkshochschule Südtirols mit zahlreichen Ehrengästen gebührend gefeiert.

100 Jahre Urania Bozen sind auch 100 Jahre Kulturgeschichte Südtirols. Es sind 100 Jahre geprägt von Menschen, die sich mit aller Kraft und gegen zahlreiche Widernisse für die Kultur einsetzten und noch immer einsetzen. Daran erinnerten der Präsident der Volkshochschule Südtirol (VHS), Oswald Rogger und der Leiter der Urania Bozen, Stefan Demetz in ihren Reden eindrucksvoll. Von den Gründern rund um den ersten Präsidenten Gustav Richter, Franz Sylvester Weber, Hans Lucerna und Ernst Mumelter um nur einige zu nennen, die den Verein 1921 unter widrigen Umständen gründeten bis hin zur erzwungenen Pause unter dem faschistischen Regime zog Demetz einen roten Faden durch die ersten Jahre des Vereins.

Oswald Rogger stellte sich in seiner Rede die Frage, was vom Gründungsgedanken und der ersten Phase geblieben ist. Dabei kam er zum Schluss, der Gedanke der „Volksbildung“, heute oft als „Bildung für alle“ zitiert, gilt nach wie vor. „Unser Leitspruch lautet heute ‚Gemeinsam wachsen, unterwegs in der Vielfalt des Lebens“. Er fasst prägnant vieles zusammen, was uns heute charakterisiert“, so Rogger. Genauso sieht es auch Barbara Pixner, die Direktorin der Volkshochschule Südtirol: „Die VHS bzw. die Urania sind die pure Vielfalt, Kreativität und Innovation – und das von 1921 bis heute.“ Gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen, über 600 Kursleitenden, dem Präsidenten, Vorstand und natürlich mit den 80 Ehrenamtlichen in 26 Ortsstellen im ganzen Land gestalten VHSn und Uranias diese Vielfalt und Innovation. „Die VHS ist der Lernort für alle Menschen, ganz in der Nähe, von Kopf bis Fuß, mit nachweisbarer Qualität und mitten im Leben“, fasste Pixner das Leitbild der VHS zusammen.

Welchen Ruf die Volkshochschule Südtirol und die Urania auch über die Grenzen Südtirols hinaus genießt, zeigte alleine die Anwesenheit des ehemaligen österreichischen Vizekanzlers Erhard Busek und des Generalsekretärs des Verbands Österreichischer Volkshochschulen, Gerhard Bisovsky. Busek, der auch Ehrenpräsident des Europäischen Forums Alpbach ist, referierte anlässlich der Jubiläumsfeier über die Wichtigkeit der Erwachsenenbildung im 21. Jahrhundert. „Von der Erwachsenenbildung kommen Impulse zur Weiterentwicklung des Bildungswesens durch die Erweiterung von Themen und Inhalten, Einsatz neuer Lehr- und Lernmethoden, die Auseinandersetzung mit bildungsfernen Personen, die Durchlässigkeit des Bildungssystem und nicht zuletzt die Beachtung des Gender/Diversity-Prinzips“, so Busek. Gerade hier seien Volkshochschule und Urania unverzichtbare Eckpfeiler. Ähnlich beleuchtet auch Bisovsky die Situation: „Menschen, die am meisten unter Benachteiligung leiden, profitieren am meisten vom Lernen an den Volkshochschulen. Die Bildungsarbeit der VHS wirkt auf die einzelnen Menschen, auf den so wichtigen sozialen Zusammenhalt und in Zukunft vermehrt auch auf Nachhaltigkeit.“

Auch von politischer Seite gab es ausschließlich lobende Worte für VHS und Urania. Landeshauptmann Kompatscher erinnerte in seinen Grußworten an das Zitat Nelson Mandelas: „Bildung ist die wichtigste Waffe, die Welt zu verändern. In der Gründungszeit der Urania Bozen war Bildung die wichtigste Waffe, um Tradition, Sprache und Kultur zu bewahren.“ Lernen, Dinge zu verstehen und sich weiterzuentwickeln, gehörten zu den wichtigsten Errungenschaften unserer Gesellschaft. Die VHS garantiere das auf einem beeindruckenden Niveau. „Ich darf an dieser Stelle einfach nur Danke sagen, diese Leistung ist unbezahlbar“, so Kompatscher in seiner Rede. In die gleiche Kerbe schlug auch Bildungslandesrat Philipp Achammer: „Wer mit Weiterbildung aufhört, um Geld zu sparen, könnte genauso gut die Uhr anhalten, um Zeit zu sparen – beides geht nicht.“ Am Ende richtete Achammer noch drei Wünsche an die Volkshochschulen Südtirols: „1. Hören Sie niemals auf für Chancengerechtigkeit im Zugang zu Bildung zu kämpfen. 2. Bildung wird in Zukunft viel weiter gefasst werden als heute, informelles Lernen wie bei der VHS werde dabei immer wichtiger. 3. Die VHS bietet Menschen neben Wohnort und Arbeitsplatz einen dritten Ort für Menschen. Bitte tun Sie das auch in Zukunft!“

Foto_1: v. l. n. r.: Gerhard Bisovsky, Generalsekretärs des Verbands Österreichischer Volkshochschulen, Oswald Rogger, Präsident der VHS Südtirol, Erhard Busek,Österreichischer Vizekanzler und Bundesminister für Wissenschaft und Unterricht A.D., Barbara Pixner,Direktorin der VHS Südtirol, Stefan Demetz, Leiter Urania Bozen
 

Bildnachweis: Peter Grund/Volkshochschule Südtirol

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